Sonne satt? Wettermann Tristan Semsch wacht über die Fest-Besucher | ka-news

2022-07-23 09:17:29 By : Ms. Lijuan Zhong

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Tristan Semsch sei in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Mitarbeiter für das Sicherheitskonzept von Das Fest. Gemeinsam mit seiner Firma Event Wetterberatung (EWB) sei er nämlich dafür verantwortlich, die genaue Wetterlage am Himmel der Günter-Klotz-Anlage einzuschätzen, damit am Boden vier unbeschwerte Festivaltage vorüberziehen können.

"Die EWB arbeitet bereits seit Anfang der 2010er-Jahre speziell für Open-Air-Veranstaltungen wie Das Fest. Während der Veranstaltung selbst auch immer vor Ort", sagt er.

Hintergrund und Notwendigkeit für so eine Wetterkontrolle vom Gelände aus, sei vor allem, dass Wettervorhersagen unstet sein können. "Das bedeutet natürlich nicht, dass man sich nicht auf Organisationen wie den Deutschen Wetterdienst oder verschiedene Wetter-Apps verlassen kann", sagt Semsch. "Wir selbst stützen uns auf  Prognosen derartiger Organisationen, doch letztlich beziehen sich solche Vorhersagen meist auf eine ganze Region - keinesfalls auf eine einzelne Parkanlage."

Der Himmel oberhalb Karlsruhes sei immerhin  keinesfalls überall gleich Wolkenverhangen. "Ein Gewitter zum Beispiel hat an verschiedenen Orten eine unterschiedliche Intensität. Man muss sich nur an Das Fest 2018 zurückerinnern. Während in der Ost- und der Waldstadt regelrecht die Welt unterging und bis zu 30 Liter Wasser pro Quadratmeter abregneten, war das Wetter in der Günter-Klotz-Anlage stabil und das Programm konnte weitergehen", so Semsch.

Wenn also für eine Region ein Unwetter vorhergesagt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass es irgendwo innerhalb ihrer Grenzen auch losbrechen wird. Ob das auch für ein Festivalgelände gilt, sei noch nicht gesagt. "Allerdings lässt sich nicht schon Stunden vorher sagen, ob das Festivalgelände betroffen sein wird. "Deshalb ist eine präzise und individuelle Wettervorhersage für Open Air Festivals auch sehr wichtig. Manchmal tatsächlich sogar unabdingbar."

Vor allem im Sommer geht die Hauptgefahr von Gewittern aus, diese seien aber meist räumlich eng begrenzt. "So können zwar mittels der Wetterprognosen Gebiete ermitteln werden, in denen Gewitter möglich sind, nicht aber welche Orte es zu einem bestimmten Zeitpunkt treffen wird", erklärt Semsch. “Würde man jedes Festival aufgrund von Unwetterwarnungen in ihrer jeweiligen Region absagen, würden im Sommer vermutlich überhaupt keine mehr stattfinden.”

Doch wie genau können Semsch und seine Kollegen verbindliche Prognosen für das Wetter an der Günter-Klotz-Anlage stellen? ka-news.de fragte nach. "Als Grundlage nutzen wir die Wettermodelle von Organisationen wie dem Deutschen Wetterdienst", sagt Semsch.

"Darauf aufbauend aber vor Ort installierte Messgeräte, um zu überprüfen, inwiefern die Wettervorhersage auch die Günter-Klotz-Anlage betrifft und was daraus folgend für die nächsten Stunden zu erwarten ist."

Vor allem Windstärke und Niederschläge werden regelmäßig gemessen. Aktuelle Radarbilder kämen alle fünf Minuten herein. Weiterhin behalte das Team immer die Wolken im Auge, um die Gewitterwahrscheinlichkeit für die nächsten Stunden einschätzen zu können. Prognosen und Messungen wie diese seien nicht nur für die Veranstaltung, sondern auch für den Aufbau und Abbau wichtig. "Zu diesem Zweck sind wir auch ein Teil der Sicherheitskräfte geworden."

Im selben Container wie die Feuerwehr residiere auch die Meteorologie. Von ihrem Büro aus werte sie die Messdaten aus und gebe sie an die Veranstalter weiter. "Jeden Morgen findet eine Sicherheitsbesprechung statt, bei der alle Gewerke und Aufgabenbereiche anwesend sind", so Semsch. "Dort wird dann geklärt, wie gut das Wetter bei den verschiedenen Aufgaben und dem Fest selbst mitspielt. Das gilt nicht nur für Gewitter und Regen, sondern auch extreme Hitze."

Und wie gut spielt es nun mit? Was sind die Prognosen des Meteorologen für die Fest-Tage von Donnerstag bis Sonntag? Kurz gesagt: Sie fallen sonnig aus - und auch die Hitze bleibe wohl vergleichsweise erträglich.

"Am Donnerstag sind die Wolken zum Nachmittag hin aufgeklart und es kam zu Temperaturen um die 29 Grad. Ähnliches ist am Freitag zu erwarten: Viel Sonne, nur einzelne Schleierwolken und Höchsttemperaturen um die 32 Grad. Erst ab etwa Mitternacht ziehen Gewitter von Südwesten auf."

Starkregen und Wind betreffe zu dieser Nachtzeit aber eher die Veranstalter, die das Gelände sichern müssen, als die Besucher. "Am Samstagmorgen werden die Regenschauer aber voraussichtlich abklingen. Der Tag wird aller Wahrscheinlichkeit nach überwiegend freundlich, bei Höchstwerten 29 Grad. Ebenso am Sonntag, wo mit 31 Grad und vereinzelten Wolken zu rechnen ist." Zu einem obligatorischen Festival-Regentag komme es dieses Jahr laut Semsch also nicht. 

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